Discussion:
Die Sache mit der Bremsflüssigkeit
(zu alt für eine Antwort)
David Hopfmueller
vor 13 Jahren
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Abend afm,

Angesichts der nahenden Kaltfront und dem ebenfalls nahenden Ende der
sechs Monate habe ich heute die é³ bepickerln lassen. Früher, da hab
ich's ja beim ÖAMTC versucht, den es auch ganz in der Nähe der Firma
gäbe. Allerdings hat man mich dort mehrmals mit diversen Fahrzeugen
aufgrund nicht vor Ort behebbarer Lappalien wieder nachhause geschickt,
zwecks abermaliger Vorführung nach Behebung zu einem neu zu
vereinbarenden Termin. Das ist besonders 'amüsant', wenn man gutgläubig
dem Online-Formular zur Terminvereinbarung vertraut, das bisher bei all
meiner Versuche innerhalb der nächsten vier Wochen praktisch nie freie
Termine gefunden hat, egal wo, egal wann, egal wofür -- warum auch
immer. Aber ich schweife ab.

Den Engerln also den Rücken gekehrt, habe ich meine Pickerl seither in
Werkstätten bezogen. Hat sich als wesentlich stressfreier erwiesen, da
man ja dort festgestellte Mängel prinzipiell auch gleich beheben lassen
kann. Denn es gibt einen Punkt, der kommt (zumindest bei meinen
Motorrädern) so sicher wie das Amen im Gebet: die Bremsflüssigkeit. Die
Trefferquote, die ich in dieser Kategorie habe, davon kann der
Brieflos-Käufer nur träumen. Egal, wie alt die Suppe ist, völlig
unabhängig davon, ob sie wenige Monate zuvor als tauglich befunden wurde
oder nicht, man lasse zwei Sachverständige ihren Messgeräte-Rüssel in
den Ausgleichsbehälter hängen und ca. 1,8 von ihnen werden einen nahezu
lebensbedrohlichen Zustand des Gefährts diagnostizieren.

Das scheint auch in den Werkstätten bekannt zu sein, weshalb man mir
heute Früh bei der Abgabe überhaupt nur den Preis für's Pickerl samt
BF-Tausch genannt hat -- natürlich nur, falls nötig, eh klar, man melde
sich ggf. Zwei Stunden später dann der Anruf der Werkstatt: "Also die
Bremsflüssigkeit müssert ma tauschen." Auch klar.

Es ist ja nicht so, dass ich den Machiniker um das Gepansche beneide,
für das er samt Material gerade mal gute 30 Euro netto verrechnet.
Trotzdem wurmt mich die Frage, warum es beim MR dieses BF-Bingo gibt,
ich aber praktisch nie davon gehört habe, dass dieser Punkt bei Autos
beanstandet würde, die dasselbe Zeug in einer vergleichbaren Anlage
verwenden. Hat jemand von Euch eine Erklärung? Liegen die Grenzwerte
beim MR evtl. deutlich höher?

x-post afm+afa, f'up2 afm
--
Yamaha XT660Z '10 :: Yamaha XT500 '80
Ulrich Plaimauer
vor 13 Jahren
Permalink
Post by David Hopfmueller
Es ist ja nicht so, dass ich den Machiniker um das Gepansche beneide,
für das er samt Material gerade mal gute 30 Euro netto verrechnet.
Trotzdem wurmt mich die Frage, warum es beim MR dieses BF-Bingo gibt,
ich aber praktisch nie davon gehört habe, dass dieser Punkt bei Autos
beanstandet würde, die dasselbe Zeug in einer vergleichbaren Anlage
verwenden. Hat jemand von Euch eine Erklärung? Liegen die Grenzwerte
beim MR evtl. deutlich höher?
Oh doch, was wird bei Autos auch beanstandet.BTDT.
Ein mir persönlich bekannter Mech. hat mir mal gesagt, dass das
Meßgerät, dass sie verwenden, eine sehr hohe Trefferquote hat.
Man sehe sich aber nicht gezwungen, das Gerät zu tauschen ;-).

Andererseits: ist dir das Zeug schon mal richtig heiß geworden?
Brems-Fading und du bist vom Berg noch nicht runter?
Oder das Kiesbett hupft dich fast an?

Je älter ich werde, desto lieber ist mir frische BF.

mfg
Uli
Leopold Grafenauer
vor 13 Jahren
Permalink
Post by Ulrich Plaimauer
Oh doch, was wird bei Autos auch beanstandet.BTDT.
Ein mir persönlich bekannter Mech. hat mir mal gesagt, dass das
Meßgerät, dass sie verwenden, eine sehr hohe Trefferquote hat.
Man sehe sich aber nicht gezwungen, das Gerät zu tauschen ;-).
Andererseits: ist dir das Zeug schon mal richtig heiß geworden?
Brems-Fading und du bist vom Berg noch nicht runter?
Oder das Kiesbett hupft dich fast an?
Jo. Vor vielen, vielen Jahren den Großglockner runter. Kawa 350 S2 mit
Trommelbremsen :-) Da hätt ich mir sehr einen Wurfanker gewünscht!


Leo
Ulrich Plaimauer
vor 13 Jahren
Permalink
Post by Leopold Grafenauer
Jo. Vor vielen, vielen Jahren den Großglockner runter. Kawa 350 S2 mit
Trommelbremsen :-) Da hätt ich mir sehr einen Wurfanker gewünscht!
Ich hab mal überlegt, meiner H1 eine Doppelduplex-Trommel zu spendieren,
von wegen Oldtimer-look und so.
Bin aber dann doch bei der Zweischeiben-Hydraulik-Version geblieben -
so schnell wie der Bock ist, ist das stressfreier.
Anfangs hat das Entlüften etwas gereizt, weil in den alten Sätteln gerne
ein Luftblaserl hängen bleibt.


mfg
Uli
Leopold Grafenauer
vor 13 Jahren
Permalink
Post by Ulrich Plaimauer
Post by Leopold Grafenauer
Jo. Vor vielen, vielen Jahren den Großglockner runter. Kawa 350 S2 mit
Trommelbremsen :-) Da hätt ich mir sehr einen Wurfanker gewünscht!
Ich hab mal überlegt, meiner H1 eine Doppelduplex-Trommel zu spendieren,
von wegen Oldtimer-look und so.
Naja, bei normaler Beanspruchung und ordentlich eingestellt bremst eine
Doppelduplex hervorragend, bei wenig Kraftaufwand am Hebel.
Post by Ulrich Plaimauer
Bin aber dann doch bei der Zweischeiben-Hydraulik-Version geblieben -
so schnell wie der Bock ist, ist das stressfreier.
Also wenn das Fahrgestell so ist wie bei meiner S2 gibts ohnehin NUR
Stress :-) Bei Vollgas spürte man, wie der Motor das ganze Fahrgestell
nach links verzog =:I


Leo


PS im Fernen Osten haben mich total verrostete Bremsscheiben bei allen
Kleinmotorrädern fasziniert, bis ich draufgekommen bin, dass die alle
die Bremsbeläge und Bremszylinder einfach ausgebaut haben. Zu viel
Wartungsaufwand und die Hinterbremse reicht offensichtlich ohnehin :-)

PPS irgendwo in Kambodscha hat sich ein Affe einen Schlauch vom Motor
meines Tuk-Tuks abgezogen, und begeistert daran genuckelt.

Kein Benzinsniffer: Diese Tuktuks sind umgebaute 250er mit
Fahrtwindkühlung, und weil die in den Tropen und im Stau nicht
ausreicht, wird ein 20-Liter-Kanister mit Wasser mitgeführt, und einfach
mit einem Schlauch über den Motorblock laufen gelassen

Wir sind einfach viel zu perfekt bei uns :-)
Ulrich Plaimauer
vor 13 Jahren
Permalink
Post by Leopold Grafenauer
Naja, bei normaler Beanspruchung und ordentlich eingestellt bremst eine
Doppelduplex hervorragend, bei wenig Kraftaufwand am Hebel.
Bei meinem Mix an Motorrädern versch. Generationen war mir das
Umgewöhnen doch zu gefährlich. Die Trommel braucht wahrscheinlich länger
zum Abkühlen und aus Unachtsamkeit auf diesen Effekt was riskieren? Nein.
Post by Leopold Grafenauer
Also wenn das Fahrgestell so ist wie bei meiner S2 gibts ohnehin NUR
Stress :-) Bei Vollgas spürte man, wie der Motor das ganze Fahrgestell
nach links verzog =:I
Das Gestell der H1 ist um nichts besser, behaupte ich mal. Leicht
musste es damals sein.
Post by Leopold Grafenauer
PS im Fernen Osten haben mich total verrostete Bremsscheiben bei allen
Kleinmotorrädern fasziniert, bis ich draufgekommen bin, dass die alle
die Bremsbeläge und Bremszylinder einfach ausgebaut haben. Zu viel
Wartungsaufwand und die Hinterbremse reicht offensichtlich ohnehin :-)
Ich hab auf einer Puch125SV motorradfahren gelernt, da reichte es ;-).
Post by Leopold Grafenauer
Wir sind einfach viel zu perfekt bei uns :-)
Und verweichlicht ;-)

mfg
Uli
Volker Bartheld
vor 13 Jahren
Permalink
Hallo!

[x'p drf, f'up afm]
[Pickerltermin] Egal, wie alt die Suppe ist, völlig unabhängig davon, ob
sie wenige Monate zuvor als tauglich befunden wurde oder nicht, man
lasse zwei Sachverständige ihren Messgeräte-Rüssel in den
Ausgleichsbehälter hängen und ca. 1,8 von ihnen werden einen nahezu
lebensbedrohlichen Zustand des Gefährts diagnostizieren. [...] Hat
jemand von Euch eine Erklärung?
Die Erklärung liegt meiner Meinung nach ähnlich der in Deutschland
mittlererweile eingeführten "Ergänzungsuntersuchung" bei Überschreitung
des Vorführtermins um mehr als zwei Monate begründet [1].

Wie das?

Dieses Modell wurde zweifellos eingeführt, um den prüfenden Unternehmen
ohne nennenswerten Mehraufwand (davon habe ich mich in einigen
Einzelfällen auch selbst überzeugt) ca. 20% mehr Geld in die Kassen zu
spülen. Die Prüfstellen fanden sich offenbar gegenüber der Bundesrepublik
benachteiligt, die unter Berufung auf 186.1.1 BKatV seit jeher schon 25€
bei Fristüberschreitungen zwischen 2 und 4 Monaten einsacken durfte [2],
so man sich denn erwischen ließ. (Auch hier sollte man übrigens
nachbessern und die Bußgeldstellen mit der Zulassungsbehörde
zusammenschalten, damit jeder Kraftfahrer bei Überziehung in den Genuß
einer Strafe kommt!)

Folglich war es höchste Zeit zur Ersinnung dieser Win-Win-Situation, der
fraglos noch eine Intervallverkürzung bei sog. "Seelenverkäufern" (in der
Automobillobby unerwünschten weil mehr als acht Jahre alten Methusalems)
auf Zyklen von einem Jahr folgen wird. Denn ab exakt diesem Alter
zerbröseln Blech, Bremsen, Fahrwerk und andere relevanten Teile natürlich
im Zeitraffer, weswegen bei jeder Fahrt eigentlich ein Sachverständiger
auf dem Beifahrersitz platznehmen müßte, damit es nicht zur tragischen
Unfallhäufung kommt. Nur Neufahrzeuge können die Welt retten.

Was das für Dein Motorrad bedeutet:

Entweder hast Du eine undichte Bremsanlage (z. B. dieses Diaphragma im
Ausgleichsbehälter, massiv undichte Kolbenmanschetten, etc.),
hochdruckreinigerst ohne Sinn und Verstand - ziehst Dir deswegen vermehr
Wasser ins System, oder Du (und alle anderen Motorradfahrer mit Dir)
sollen schlicht abgezockt werden.

Im Zweifel würde ich bei der nächsten Prüfung unmittelbar vorher nagelneue
DOT5.1-Bremsflüssigkeit (wichtig: nur 5.1 und nicht das silikonbasierende
DOT5 nehmen!) einfüllen und das auch entsprechend dokumentieren. Gerne mit
Zeugen oder per Foto mit Tageszeitung daneben. Neue DOT5.1 hat einen
Naßsiedepunkt von nicht weniger als 180°C, Entsprechendes sollte auch das
Schätzeisen des Sachverständigen zeigen, so es nicht mit alter Plörre
versaut oder aus der Eichung gefallen ist.

Ich wäre sehr gespannt auf die Reaktion des Prüfers, der sich mit einer
solchen Situation konfrontiert sieht und würde bei massiv abweichenden
Meßwerten unter Berufung auf das Gewährleistungsrecht von mir heraus eine
Preisminderung der Prüfungsgebühr anbieten (s. [3]), da diese ja auch vom
österreichischen Gewährleistungsrecht als sekundärer Gewährleistungsbehelf
bei Sachmängeln (und auch eine mangelhafte Dienstleistung kann man so
bewerten) eingeräumt wird.

Alternativ wird sich eben der Vorgesetzte dieser Sache annehmen müssen.
Liegen die Grenzwerte beim MR evtl. deutlich höher?
In Deutschland gibt es diesbezüglich übrigens keinerlei Grenzwerte -
zumindest was die Hauptuntersuchung anbelangt. Du kannst also Wasser in
Deine Anlage füllen, solange das ausreicht um die Bremsprüfung
(Maximalwert, Gleichmäßigkeit) zu bestehen. Daneben verlangt der
Hersteller oft einen Wechsel ohne vorherige Prüfung alle 2 Jahre oder
30Mm, je nachdem, was früher eintritt.

Ich wechsle an meinen Motorrädern meist in einer Großaktion und nach Gusto,
auf die paar Milliliter und den verschwindenden Zeitaufwand ist seit
Selbstbau einer druckluftbetriebenen Vakuumpumpe (aus einer
Unterbodenschutzrotze) für den Entlüfternippel doch nun wirklich
geschissen. Die Panscherei hält sich in erfreulichen Grenzen und dank
Nitrilhandschuh pappt die eklige Brühe auch nicht mehr an den Pfoten.

Ciao,
Volker

[1] http://www.adac.de/infotestrat/reparatur-pflege-und-wartung/hu-und-au/default.aspx
http://www.tuev-sued.de/hauptuntersuchung/4-gebuehren
[2] http://www.verkehrsportal.de/bussgeldkatalog/bkatv_55.php
[3] http://de.wikipedia.org/wiki/Gew%C3%A4hrleistung#Preisminderung
--
@: I N F O at B A R T H E L D dot N E T
3W: www.bartheld.net
Jens Ahrendt
vor 13 Jahren
Permalink
Post by Volker Bartheld
Hallo!
[...]
(Auch hier sollte man übrigens
Post by Volker Bartheld
nachbessern und die Bußgeldstellen mit der Zulassungsbehörde
zusammenschalten, damit jeder Kraftfahrer bei Überziehung in den Genuß
einer Strafe kommt!)
Ist doch sowieso schon so. Viel besser wäre die gesetzliche Verpflichtung
der Prüforganisationen, die Überziehung automatisch der Zulassungsstelle zu
melden. Am Besten wäre natürlich ein Zugriff der Bußgeldstellen auf die
Prüfberichte der Prüforganisationen. Das gäbe neben dem Bußgeld für die
Überziehung des Prüftermins auch noch Raum für die Ahndung möglicher Mängel
bei der Prüfung.
Post by Volker Bartheld
Folglich war es höchste Zeit zur Ersinnung dieser Win-Win-Situation, der
fraglos noch eine Intervallverkürzung bei sog. "Seelenverkäufern" (in der
Automobillobby unerwünschten weil mehr als acht Jahre alten Methusalems)
auf Zyklen von einem Jahr folgen wird.
A_C_H_T J_A_H_R_E? Lebensgefährliche Schrottmühlen. Mit dem Tage des
Ablaufs der gesetzlichen Gewährleistung sind KFz nur noch in seltenen
Einzelfällen verkehrssicher. Entsprechende Statistiken wird die EU-Kommision
sicher haben.

Eine Win-Situation bei den Prüforganisationen ist definitionsgemaess
ausgeschlossen, im Grunde auch garnicht vorstellbar. Ich kann mir auch
wirklich nicht vorstellen, dass bei der KFz-Prüfung Gewinn gemacht werden
kann. Dafür ist der Prüfungsumfang doch viel zu klein. Beispielsweise
müssten doch wohl so hoch belastete Sachen wie Bremsscheiben bereits v_o_r
dem Einbau intensiv geprüft werden. Da der Gesetzgeber solche, ohne Zweifel
zwingend erforderlichen, Prüfungen unverständlicherweise nicht vorschreibt,
kommt es immer wieder zu bedauerlichem Verlust von Menschenleben. Klar
ersichtlich ist ja wohl für jeden Verständigen, dass nur die extensiven
Überprüfungen in Kernkraftwerken, mit deren Erträgen die KFz-Sparte
quersubventioniert wird, die kostengünstige, jahrzehntelang gefahrlose,
Energieversorgung ermöglicht hat.
Post by Volker Bartheld
Denn ab exakt diesem Alter
zerbröseln Blech, Bremsen, Fahrwerk und andere relevanten Teile natürlich
im Zeitraffer, weswegen bei jeder Fahrt eigentlich ein Sachverständiger
auf dem Beifahrersitz platznehmen müßte, damit es nicht zur tragischen
Unfallhäufung kommt. Nur Neufahrzeuge können die Welt retten.
Nur! Wie ja bekannt ist, hat der dt. TÜV seine Wurzeln in der Überprüfung
von Dampfkesseln. Ein schönes Beispiel, wie die ständige Verbesserung der
Überprüfungen gewirkt hat. Oder hat schon mal jemand in den letzten Jahren
davon gehört, dass der Kessel einer Lokomotive explodiert ist? Na bitte!

[sinnvolles zu Bremsanlagen und Bremsflüssigkeit]
Post by Volker Bartheld
Ich wäre sehr gespannt auf die Reaktion des Prüfers, der sich mit einer
solchen Situation konfrontiert sieht
"Ich als Sachverständiger habe bei der Überprüfung eben dieses Ergebniss
erzielt. Die nach dem Stand der Technik vorgenommene Überprüfung zeigte zum
Zeitpunkt der Prüfung eine deutliche Alterung der Bremsflüssigkeit. Die
Ursachen einer solchen Alterung festzustellen war nicht beauftragt."
Post by Volker Bartheld
und würde bei massiv abweichenden
Meßwerten unter Berufung auf das Gewährleistungsrecht von mir heraus eine
Preisminderung der Prüfungsgebühr anbieten (s. [3])
und führt zu "keine Plakette wg. Mangel" bei ermässigter Gebühr, wenn es gut
geht!
Post by Volker Bartheld
, da diese ja auch vom
österreichischen Gewährleistungsrecht als sekundärer Gewährleistungsbehelf
bei Sachmängeln (und auch eine mangelhafte Dienstleistung kann man so
bewerten) eingeräumt wird.
Zielführend kann hier ja wohl nur eine "Nachlieferung" sein.
Post by Volker Bartheld
Alternativ wird sich eben der Vorgesetzte dieser Sache annehmen müssen.
So man sich überhaupt den Stress geben will.

[...]
Post by Volker Bartheld
Ich wechsle an meinen Motorrädern meist in einer Großaktion und nach
Gusto, auf die paar Milliliter und den verschwindenden Zeitaufwand ist
seit Selbstbau einer druckluftbetriebenen Vakuumpumpe (aus einer
Unterbodenschutzrotze) für den Entlüfternippel doch nun wirklich
geschissen. Die Panscherei hält sich in erfreulichen Grenzen und dank
Nitrilhandschuh pappt die eklige Brühe auch nicht mehr an den Pfoten.
Die Vakuumpumpe ist das genialste Werkzeug im Bestand. Selbst völlig
entleerte Bremssysteme werden damit in Sekunden frisch, blasenfrei befüllt.
Allerdings bietet ein solches Gerät durch geeignete Wahl des Luftdrucks die
Gelegenheit, neue Erkenntnisse über das Volumen der Bremsflüssigkeit in
Motorradbremssystemen zu gewinnen.
Post by Volker Bartheld
Ciao,
Volker
So long
Jens
--
Nenn mich nicht Biker, ich habe Dir nichts getan!
David Hopfmueller
vor 13 Jahren
Permalink
Post by Volker Bartheld
Die Erklärung liegt meiner Meinung nach ähnlich der in Deutschland
mittlererweile eingeführten "Ergänzungsuntersuchung" bei Überschreitung
des Vorführtermins um mehr als zwei Monate begründet [1].
Das haben wir ja glücklicherweise nicht mehr. Früher gab's das mal, da
musste man dann IIRC zu einer Landesprüfstelle. Wenn man es heute
schafft, die sechsmonatige Frist zu versemmeln, ist das größte Problem,
das Gefährt zur Prüfstelle zu befördern -- vorausgesetzt, man legt Wert
auf die Einhaltung der StVO.
Post by Volker Bartheld
Entweder hast Du eine undichte Bremsanlage (z. B. dieses Diaphragma im
Ausgleichsbehälter, massiv undichte Kolbenmanschetten, etc.),
Das Radl hab ich mit 500 km im Jänner gekauft, vorher den Händler um ein
gültiges Pickerl gebeten und bekommen. Wenn also damals genauso
gewissenhaft wie gestern geprüft wurde, was wir mal annehmen wollen,
hieße das, dass die Bremsflüssigkeit in neun Monaten oder gerade mal 4
Mm verrottet ist. Ja, denkbar, aber IMHO unwahrscheinlich.
Post by Volker Bartheld
hochdruckreinigerst ohne Sinn und Verstand - ziehst Dir deswegen vermehr
Wasser ins System
Zweimal lauwarmes, reinstes Wiener Hochquellleitungswasser, appliziert
mit einem weichen Schwamm in kreisender Bewegung zur Beseitigung der
gröbsten Rückstände. (Einmal davon vor meinem Antrittsbesuch beim
X-No-Archive: yes, seines Blutdrucks wegen.) Ansonsten Regen in
ortsüblicher Menge, möglicherweise leicht säuerlich, plus anteilig
Fahrbahndreck. Nein, das kann ich eher ausschließen.
Post by Volker Bartheld
oder Du (und alle anderen Motorradfahrer mit Dir)
sollen schlicht abgezockt werden.
Oder die Grenzwerte sind auf astronomischem Niveau, oder die Messmethode
unzuverlässig.
Post by Volker Bartheld
Im Zweifel würde ich bei der nächsten Prüfung unmittelbar vorher nagelneue
DOT5.1-Bremsflüssigkeit (wichtig: nur 5.1 und nicht das silikonbasierende
DOT5 nehmen!) einfüllen und das auch entsprechend dokumentieren.
Ich hätte lieber so ein Messgerät zur Verfügung, um z.B. alle zwei
Wochen einen Messwert aufzuzeichnen und das Ganze mal nachverfolgen zu
können. Sowas [1] zum Bleistift. Andererseits wird dann schon deshalb
die BF weniger, der Austauch mit der Umgebungsluft nimmt durch das
dauernde Öffnen zu und falls man oben frisch nachfüllt und ebendort auch
entnimmt, stimmt sowieso nichts mehr.
Post by Volker Bartheld
Ich wäre sehr gespannt auf die Reaktion des Prüfers, der sich mit einer
solchen Situation konfrontiert sieht und würde bei massiv abweichenden
Meßwerten unter Berufung auf das Gewährleistungsrecht von mir heraus eine
Preisminderung der Prüfungsgebühr anbieten (s. [3]), da diese ja auch vom
österreichischen Gewährleistungsrecht als sekundärer Gewährleistungsbehelf
bei Sachmängeln (und auch eine mangelhafte Dienstleistung kann man so
bewerten) eingeräumt wird.
Gewährleistung ist mir wurscht, Betrug oder Pfusch wäre das.
Post by Volker Bartheld
In Deutschland gibt es diesbezüglich übrigens keinerlei Grenzwerte -
zumindest was die Hauptuntersuchung anbelangt.
Ja, habe ich auch [2] entnommen, nebst einiger anderer interessanter
Details zum Thema.
Post by Volker Bartheld
Ich wechsle an meinen Motorrädern meist in einer Großaktion und nach Gusto,
auf die paar Milliliter und den verschwindenden Zeitaufwand ist seit
Selbstbau einer druckluftbetriebenen Vakuumpumpe (aus einer
Unterbodenschutzrotze) für den Entlüfternippel doch nun wirklich
geschissen. Die Panscherei hält sich in erfreulichen Grenzen und dank
Nitrilhandschuh pappt die eklige Brühe auch nicht mehr an den Pfoten.
Na das klingt ja fantastisch! Ich wär für Bremsflüssigkeits-Wochen bei
McBartheld, während derer Du mit Deinem Kompressor-Zuzler durch die
Lande tourst und TÜV-/Pickerl-/lebensgeplagte Motoristen mit
millilitergenauen Füllungen innerhalb von 5,8 Sekunden erfreust. Im
Vorbeifahren, quasi.

[1] http://www.fte.de/aftermarket/servicegeraete/siedepunktmessgeraet.html
[2] http://www.qmi.de/Skandaloese_Zustaende_bei_Bremsfluessigkeit-de.html
--
Yamaha XT660Z '10 :: Yamaha XT500 '80
Volker Bartheld
vor 13 Jahren
Permalink
Hallo!
[Gründe, warum die BF eigentlich noch gut sein müßte]
Dachte ich mir schon. War nur so ein philantropischer Zug von mir, um nicht
sofort
oder Du (und alle anderen Motorradfahrer mit Dir) sollen schlicht
abgezockt werden.
anzunehmen.
Ich hätte lieber so ein Messgerät zur Verfügung, um z.B. alle zwei
Wochen einen Messwert aufzuzeichnen und das Ganze mal nachverfolgen zu
können. Sowas [1] zum Bleistift. Andererseits wird dann schon deshalb
die BF weniger, der Austauch mit der Umgebungsluft nimmt durch das
dauernde Öffnen zu und falls man oben frisch nachfüllt und ebendort auch
entnimmt, stimmt sowieso nichts mehr.
Schlimmer noch: Was soll wohl die Anfertigung von Meßreihen an genau dem
Ort bringen, der einerseits der Witterung am wenigsten stark ausgesetzt
ist und an dem andererseits die Systemtemperatur am niedrigsten ist? Ich
will mal annehmen, daß der Prüfer seinen Meßrüssel oben in den
Ausgleichsbehälter gehalten und nicht unten am Entlüfternippel ein
Tröpferl rausgedrückt hat.

Jeder, der schon einmal selbst die BF gewechselt hat, wird bestätigen
können, daß Farbe und Verschmutzungsgrad unten durchaus "geringfügig" [tm]
(R) (C) von der im Ausgleichsbehälter oben abweichen können. Ist ja auch
kein Wunder, bei dem dünnen Strohhalm namens "Bremsleitung", der die zwei
Punkte verbindet und dem geringen Austausch, der stattfindet.
Ich wäre sehr gespannt auf die Reaktion des Prüfers, der sich mit einer
solchen Situation konfrontiert sieht und würde bei massiv abweichenden
Meßwerten unter Berufung auf das Gewährleistungsrecht von mir heraus eine
Preisminderung der Prüfungsgebühr anbieten
Gewährleistung ist mir wurscht, Betrug oder Pfusch wäre das.
Das ist natürlich klar. Mir ist es aber wiederum wurscht ob/daß der Prüfer
für seinen Betrugsversuch bestraft wird - _ich_ will einfach nicht für
sinnlose Prüfungen/-svorschriften zahlen müssen.
...
*LOL* Also bitte! Hast an Kompressor? Diesen Unterbodenschutzdrucksprüher
gabs irgendwann bei ALDI/Hofer für einen einstelligen Eurobetrag. Die
einzige Modifikation war, in den Deckel einen mit Kunststoffscheiben
abgedichteten Nippel einzuschrauben (Hohlschraube, Schmiernippel ohne
Rückschlagkugel, oder irgendwas, was grad da ist und einen halbwegs
passenden Durchmesser hat) und das Ansaugrohr innen bündig abzuschneiden,
damit aus dem sich füllenden Behälter nicht versehentlich BF angesaugt und
rausgerotzt wird.

Silikonschläucherl an den Dosendeckel, das Schläucherl an den
Entlüfternippel vom Bremssattel, 90°-Drehung und ab gehts. Bei moderatem
(!) Luftdruck Flüssigkeit durchziehen, dabei oben am Ausgleichsbehälter
kontinuierlich nachfüllen. Falls doch einmal ein Hoppala passiert (s. auch
Message-ID: <k663mn$d2r$***@news.albasani.net> und die Mail von Jens) und
die Bremsanlage plötzlich komplett leer ist, ists auch nicht schlimm:
Diese Apparatur saugt auch trocken an und kann neue Anlagen (s. auch das
Kapitel: "Stahlflexnachrüstung") komplett entlüften.

Manchmal kommen durch den Silikonschlauch auch Bläschen, das liegt aber
eher daran, daß der Entlüfternippel am Sattel zu weit aufgedreht wurde oder
sowieso leicht undicht ist. Da wird dann Luft durchs Gewinde gesaugt, macht
nix.

Man muß nur dran denken, daß man den Nippel während des letzten
Absaugvorgangs schließt, damit auch sicher nix raussaut oder Luft
reinkommt. No problemo.
Im Vorbeifahren, quasi.
Sozusagen. Übrigens: Über [2] mußte ich herzlich lachen. Danach würden sich
die Blechschäden quasi schon ab Tiefgarage hochhaushoch stapeln. Natürlich
ist Dampfblasenbildung kein Spaß. Allerdings bedarf es definitiv einigen
Engagements, die Temperatur der Flüssigkeit am Bremssattel auf 150-180°C
zu bringen, BTDT. Obendrein haben die Dosen meist eine diagonale
Zweikreisanlage, wo der Backupkreis in Gottes Namen schon noch eine
Bremsung mehr aushalten wird.

Womit ich freilich nicht der Wechselmüdigkeit das Wort reden will.

Ciao,
Volker
[1] http://www.fte.de/aftermarket/servicegeraete/siedepunktmessgeraet.html
[2] http://www.qmi.de/Skandaloese_Zustaende_bei_Bremsfluessigkeit-de.html
--
@: I N F O at B A R T H E L D dot N E T
3W: www.bartheld.net
Matthias Kohrs
vor 13 Jahren
Permalink
Post by Volker Bartheld
*LOL* Also bitte! Hast an Kompressor? Diesen Unterbodenschutzdrucksprüher
gabs irgendwann bei ALDI/Hofer für einen einstelligen Eurobetrag.
Ich besaß für den gleichen Zweck mal eine Blasenspritze aus der
Apotheke, 120ml oder so. Spart den Kompressor.
Post by Volker Bartheld
Silikonschläucherl an den Dosendeckel, das Schläucherl an den
Entlüfternippel vom Bremssattel, 90°-Drehung und ab gehts. Bei moderatem
(!) Luftdruck Flüssigkeit durchziehen, dabei oben am Ausgleichsbehälter
kontinuierlich nachfüllen.
Yup. Bei den Bremsen an denen ich bisher gebremsflüssigkeitwechselt habe
reicht das Volumen der Spritze für den Gesamtinhalt der Bremsanlage.

CYA! Matthias
Volker Bartheld
vor 13 Jahren
Permalink
Hallo!
Post by Matthias Kohrs
Post by Volker Bartheld
*LOL* Also bitte! Hast an Kompressor? Diesen Unterbodenschutzdrucksprüher
gabs irgendwann bei ALDI/Hofer für einen einstelligen Eurobetrag.
Ich besaß für den gleichen Zweck mal eine Blasenspritze aus der
Apotheke, 120ml oder so. Spart den Kompressor.
Hast Du damit dann von unten gedrückt oder gesaugt? Ich bevorzuge
letzteres, weil sich am undichten Gewinde des Entlüfternippels dann keine
Bremsflüssigkeit herausschwitzt und - wichtiger noch - man die abgestandene
Gülle nicht von unten nochmal durchs System quetscht. Wer sich schonmal
angesehen hat, wie die Flüssigkeit im Ausgleichsbehälter aussieht und mit
dem vergleicht, was unten so rauskommt (sogar bei ladenneuen Moppeds!), der
wird mir beipflichten.
Post by Matthias Kohrs
Post by Volker Bartheld
Silikonschläucherl an den Dosendeckel, das Schläucherl an den
Entlüfternippel vom Bremssattel, 90°-Drehung und ab gehts. Bei moderatem
(!) Luftdruck Flüssigkeit durchziehen, dabei oben am Ausgleichsbehälter
kontinuierlich nachfüllen.
Yup. Bei den Bremsen an denen ich bisher gebremsflüssigkeitwechselt habe
reicht das Volumen der Spritze für den Gesamtinhalt der Bremsanlage.
Absolut. Die RMZ450 (und andere Crosser, wo der Behälter an der Fußpumpe
angegossen ist) verträgt gerade 1x pumpen bevor man nachfüllen muß. Da ist
_wirklich_ wenig Flüssigkeit drin und so eine 250ml-Buddel steht sich bei
nur einem Mopped eher kaputt anstatt daß man sie verbraucht. Daher bei mir
immer gleich eine Wechselorgie mit neuem Gebinde - oder zumindest einem,
daß in der Ziptüte mit Trockenbeutel gelagert wurde.

Ciao,
Volker
--
@: I N F O at B A R T H E L D dot N E T
3W: www.bartheld.net
Matthias Kohrs
vor 13 Jahren
Permalink
Post by Volker Bartheld
Post by Matthias Kohrs
Ich besaß für den gleichen Zweck mal eine Blasenspritze aus der
Apotheke, 120ml oder so. Spart den Kompressor.
Hast Du damit dann von unten gedrückt oder gesaugt?
Gesaugt. Der Hertweck empfiehlt in "Besser machen" zwar das von unten
befüllen mittels einer umfunktionierten Luftpumpe, aber zum einen
bezieht sich das auf leere Bremsanlagen und zum anderen weist er nicht
darauf hin wie man die alte Suppe aus dem Ausgleichsbehälter bekommen soll.

Ich habe erst einmal die Bremse komplett zerlegt weil sie fast
festgegangen war (Winter, Streusalz, Manschette abgerutscht), da war
nach dem ersten Zusammenbau Luft zwischen Kolben und Zylinderwand (war
auch nicht rauszukriegen), das hatte aber nichts mit dem befüllen zu tun
sondern mit der zu geizig aufgetragenen Bremszylinderpaste.

Wenn mein Bedarf gleich bleibt reicht die Tube mit der Paste bis ca. zum
Jahr 2117.

CYA! Matthias
Volker Bartheld
vor 13 Jahren
Permalink
Hallo!
Post by Matthias Kohrs
Post by Volker Bartheld
Post by Matthias Kohrs
Ich besaß für den gleichen Zweck mal eine Blasenspritze aus der
Apotheke, 120ml oder so. Spart den Kompressor.
Hast Du damit dann von unten gedrückt oder gesaugt?
Gesaugt. Der Hertweck empfiehlt in "Besser machen" zwar das von unten
befüllen mittels einer umfunktionierten Luftpumpe, aber zum einen
bezieht sich das auf leere Bremsanlagen
Genau. Da sollte es wurscht sein - obwohl ich auch schon in nagelneuem
Stahlflex-Equipment irgendeine Schlonze hatte.
Post by Matthias Kohrs
und zum anderen weist er nicht
darauf hin wie man die alte Suppe aus dem Ausgleichsbehälter bekommen soll.
Ich habe mir da aus dem Medizin-/KKH-Bedarf große Kolbenspritzen besorgt,
wie sie für Infusionscomputer eingesetzt werden. 200ml oder so. Für
Kleinkram kann man ja noch 20 oder 50ml aus der Apo mitnehmen.
Post by Matthias Kohrs
Ich habe erst einmal die Bremse komplett zerlegt weil sie fast
festgegangen war (Winter, Streusalz, Manschette abgerutscht), da war
nach dem ersten Zusammenbau Luft zwischen Kolben und Zylinderwand (war
auch nicht rauszukriegen), das hatte aber nichts mit dem befüllen zu tun
sondern mit der zu geizig aufgetragenen Bremszylinderpaste.
Ah! Interessante Info. Ich mußte glücklicherweise noch nie einen Kolben
_absichtlich_ rausnehmen, gelegentlich ist aber mal was einfach so
rausgeploppt. Da war es dann eine klitzkleine Fummelei, den alten (=Geiz)
Rechteckring wieder unterzukriegen.
Post by Matthias Kohrs
Wenn mein Bedarf gleich bleibt reicht die Tube mit der Paste bis ca. zum
Jahr 2117.
Wie mein Talkumpulver für Reifen und Schlauch. Ja, Talkum ist sinnvoll beim
Reifenwechsel wenn man für SM-Betrieb an der Speichenfelge einen Schlauch
montieren muß. Mir hat es mal eine Falte eingeknickt (trotz Teilaufpumpung
während der Montage), die wurde dann nach Monaten spontan undicht. *grmpf*

Grüße,
Volker
--
@: I N F O at B A R T H E L D dot N E T
3W: www.bartheld.net
Leopold Grafenauer
vor 13 Jahren
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Post by David Hopfmueller
Den Engerln also den Rücken gekehrt, habe ich meine Pickerl seither in
Werkstätten bezogen. Hat sich als wesentlich stressfreier erwiesen, da
man ja dort festgestellte Mängel prinzipiell auch gleich beheben lassen
kann.
Theoretisch. Beim Auto in der Praxis: "nur Pickerl mach ma in aner
Stund, mit Bremsflüssigkeit hamma an Termin in 2 Wochen"

Bremsflüssigkeit war dann doch OK
...
Jep. Genau das ist mir heuer mit dem Motorrad passiert, aber ich kriegte
das Pickerl mit dem hochheiligen Versprechen, sofort zu wechseln. (ARBÖ)
Nächstes Frühjahr wechsle ich selber einen Tag vor dem Pickerltermin und
warte einmal ab, was passiert.
Post by David Hopfmueller
Es ist ja nicht so, dass ich den Machiniker um das Gepansche beneide,
für das er samt Material gerade mal gute 30 Euro netto verrechnet.
Trotzdem wurmt mich die Frage, warum es beim MR dieses BF-Bingo gibt,
ich aber praktisch nie davon gehört habe, dass dieser Punkt bei Autos
beanstandet würde, die dasselbe Zeug in einer vergleichbaren Anlage
verwenden. Hat jemand von Euch eine Erklärung? Liegen die Grenzwerte
beim MR evtl. deutlich höher?
Naja, die Menge ist ja viel geringer, da könnte schon der
Feuchtigkeitsanteil wesentlich leichter ansteigen. Überhaupt hinten sind
im Reservebehälter ja nur ein paar Tropfen drin, und die sind immer
ziemlich "schlierig" beim Wechseln.


Leo
Martin Smarda
vor 13 Jahren
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[ganz schön viel]

Lustigerweise hat bei mir die Bremsflüssigkeit den Prüfungen recht oft standgehalten bzw. wurde garnicht groß angeschaut, als ich versprochen habe, daß ich eh grad ein Service hab machen lassen ;) Adressen gibts bei Nachfrage und ja, die gelben Engel waren da auch dabei ;))

lgM
Wolfgang Cernohorsky
vor 13 Jahren
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Post by Leopold Grafenauer
Jep. Genau das ist mir heuer mit dem Motorrad passiert, aber ich kriegte
das Pickerl mit dem hochheiligen Versprechen, sofort zu wechseln. (ARBÖ)
Nächstes Frühjahr wechsle ich selber einen Tag vor dem Pickerltermin und
warte einmal ab, was passiert.
Ich habe die letzen 2, 3 Male immer die Bremsflüssigkeit einige Tage vor
dem Pickerltermin gewechselt und da hat es dann immer anstandslos gepasst.
Post by Leopold Grafenauer
Naja, die Menge ist ja viel geringer, da könnte schon der
Feuchtigkeitsanteil wesentlich leichter ansteigen. Überhaupt hinten sind
im Reservebehälter ja nur ein paar Tropfen drin, und die sind immer
ziemlich "schlierig" beim Wechseln.
Meine Erfahrung ist auch, dass die BF offensichtlich wirklich sehr
hygroskopisch ist. Selbst bei *hüstel* echten Garagenfahrzeugen sinkt
der Siedepunkt im Laufe eines Jahres doch erheblich.
--
Wolfgang (C)ernohorsky
"So ein Vorderrad am Boden wird überschätzt."
(Alex Hofmann, 20.7.2009)
Ulrich Plaimauer
vor 13 Jahren
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Post by Wolfgang Cernohorsky
Meine Erfahrung ist auch, dass die BF offensichtlich wirklich sehr
hygroskopisch ist. Selbst bei *hüstel* echten Garagenfahrzeugen sinkt
der Siedepunkt im Laufe eines Jahres doch erheblich.
Ja das Zeug zieht Wasser an, und nicht zuwenig.
So tropisch wie der Juli 2012 war, wunderts mich nicht.
David Hopfmueller
vor 13 Jahren
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Post by David Hopfmueller
Das scheint auch in den Werkstätten bekannt zu sein, weshalb man mir
heute Früh bei der Abgabe überhaupt nur den Preis für's Pickerl samt
BF-Tausch genannt hat -- natürlich nur, falls nötig, eh klar, man melde
sich ggf. Zwei Stunden später dann der Anruf der Werkstatt: "Also die
Bremsflüssigkeit müssert ma tauschen." Auch klar.
Ah ja, grad mal einen Blick auf das Gutachten gemäß §57a geworfen. Ich
zitiere:

An Ihrem Fahrzeug wurden folgende Mängel festgestellt:

1.7 Bremsflüssigkeit: Siedepunkt niedriger als 150°, Wassergehalt über
2%; schwerer Mangel, behoben

Weiter unten dann:

Prüfgewicht (t): 0,306
Bremsfl.: H20%: 2.2 (sic!) Siedep°C: 184 (die neue! *kreisch*)

Noch Fragen?
--
Yamaha XT660Z '10 :: Yamaha XT500 '80
Volker Bartheld
vor 13 Jahren
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Hallo!
Post by David Hopfmueller
Ah ja, grad mal einen Blick auf das Gutachten gemäß §57a geworfen. Ich
1.7 Bremsflüssigkeit: Siedepunkt niedriger als 150°, Wassergehalt über
2%; schwerer Mangel, behoben
Prüfgewicht (t): 0,306
Bremsfl.: H20%: 2.2 (sic!) Siedep°C: 184 (die neue! *kreisch*)
*LOL* Daß sie sich quasi in ihrem eigenen Dokument des Betrugs überführen,
hätte ich nun nicht gedacht. Das muß man sich einrahmen. Oder scannen und
der Innung (oder welche Stelle bei euch auch immer für die Überwachung
dieser Prüfungen zuständig ist) schicken, mit der Bitte um Stellungnahme.

Ciao,
Volker
--
@: I N F O at B A R T H E L D dot N E T
3W: www.bartheld.net
David Hopfmueller
vor 13 Jahren
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Bremsfl.: H2O%: 2.2 (sic!) Siedep°C: 184 (die neue! *kreisch*)
Das muss ich korrigieren: Laut Werkstatt werden die Messwerte im
vorgeführten Zustand, also vor einer eventuellen Reparatur, angegeben.

Damit ist die Werkstatt aus dem Schneider, dafür stellt sich die Frage:
Wenn der Siedepunkt passt, welche Rolle spielt der Wasser-Gehalt?
Wikipedia [1] führt Korrosion an der Oberfläche des Bremszylinders an.
Wäre eine Möglichkeit. Ich frage mich dann halt, wieso bei Euch in .de
(wo weder Siedepunkt noch Wasser-Gehalt im Rahmen der Begutachtung
geprüft werden) nicht alle 50 Meter ein Auto aufgrund verrosteter oder
kochender Bremsen detoniert, wenn das alles so furchtbar kritisch und
lebensgefährlich ist. [2]

Für mich bleibt die Angelegenheit jedenfalls sehr intransparent. Die
pragmatischste Lösung wird sein, pauschal einmal vor dem Pickerl-Termin
nachzufüllen und fertig. Dafür dann das Billigste, sollte im
Normalbetrieb für das eine Jahr locker reichen.

[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Bremsfl%C3%BCssigkeit
[2] Die diversen Auto-Foren sind ja generell eine Sache für sich, ich
sehe allerdings Ausbau-Potential: Zu sicherheitskritischen Themen wie
diesem ließen sich wunderbar Anzeigen zu Bestattungsunternehmen,
Nachlassverwaltern u.ä. einbinden. Die Klick-Raten wären enorm,
angesichts des vorherrschenden, fachmännischen Tenors.
--
XT660Z '10 :: XT500 '80
Volker Bartheld
vor 13 Jahren
Permalink
Hallo!
Post by David Hopfmueller
Wenn der Siedepunkt passt, welche Rolle spielt der Wasser-Gehalt?
Wikipedia [1] führt Korrosion an der Oberfläche des Bremszylinders an.
Wäre eine Möglichkeit. Ich frage mich dann halt, wieso bei Euch in .de
(wo weder Siedepunkt noch Wasser-Gehalt im Rahmen der Begutachtung
geprüft werden) nicht alle 50 Meter ein Auto aufgrund verrosteter oder
kochender Bremsen detoniert, wenn das alles so furchtbar kritisch und
lebensgefährlich ist. [2]
Vermutlich, weil alle Deutschen so souveräne, kontrollierte, routinierte,
vorausschauende und sichere Fahrer auf überlegenem Material sind. OK, es
gäbe noch eine verschwindend kleine, vernachlässigbare Alternative: Die
Sache mit dem Wassergehalt und dem Siedepunkt wird massiv überbewertet und
die Bremsanlagen sind reichlichst überdimensioniert. ;-)
Post by David Hopfmueller
Für mich bleibt die Angelegenheit jedenfalls sehr intransparent. Die
pragmatischste Lösung wird sein, pauschal einmal vor dem Pickerl-Termin
nachzufüllen und fertig.
Da der hierzulande ja eh alle zwei Jahre kommt, paßt das eigentlich ganz
gut mit dem vorgeschriebenen Wechsel zusammen. Was mich daran erinnert, daß
meine Dose dann schon drei Jahre überfällig ist... *balang* Ups!
Post by David Hopfmueller
Dafür dann das Billigste, sollte im Normalbetrieb für das eine Jahr
locker reichen.
Jedes Jahr zur Untersuchung? Mannomann. Irgendwie muß sich der Betrieb
eines Kfz in Österreich negativ auf dessen Erhaltungszustand auswirken.
Das liegt vermutlich daran, daß alle Österreicher so verantwortungslose,
materialmordende kurzsichtige, militante Raser sind. ;-)

Ciao,
Volker
--
@: I N F O at B A R T H E L D dot N E T
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Helmut Gaishauser
vor 13 Jahren
Permalink
Post by David Hopfmueller
Abend afm,
Angesichts der nahenden Kaltfront und dem ebenfalls nahenden Ende der
sechs Monate habe ich heute die é³ bepickerln lassen. Früher, da hab
ich's ja beim ÖAMTC versucht, den es auch ganz in der Nähe der Firma
gäbe. Allerdings hat man mich dort mehrmals mit diversen Fahrzeugen
aufgrund nicht vor Ort behebbarer Lappalien wieder nachhause geschickt,
zwecks abermaliger Vorführung nach Behebung zu einem neu zu
vereinbarenden Termin.
Terminvereinbarung beim ÖAMTC für Zweiräder? "Gibts nicht" wird mir
immer
wieder gesagt, falls ich doch mal so frech bin und danach frage.
Einfach bei
Schönwetter vorbeikommen. Am Besten so zwischen 14:00 und 16:00.
Hat eigentlich immer gut geklappt. Dass man nochmal hin muss falls
etwas
gefunden wurde stimmt natürlich und ist im Zweifelsfall blöd bis
ärgerlich.
Post by David Hopfmueller
Es ist ja nicht so, dass ich den Machiniker um das Gepansche beneide,
für das er samt Material gerade mal gute 30 Euro netto verrechnet.
Trotzdem wurmt mich die Frage, warum es beim MR dieses BF-Bingo gibt,
ich aber praktisch nie davon gehört habe, dass dieser Punkt bei Autos
beanstandet würde, die dasselbe Zeug in einer vergleichbaren Anlage
verwenden. Hat jemand von Euch eine Erklärung? Liegen die Grenzwerte
beim MR evtl. deutlich höher?
Also bei unseren zwei Autos wird die BF auch praktisch jedes Jahr
beanstandet.
Die Jahres-KM Leistung liegt aber auch im <10000km Bereich. Vielleicht
ist
das der Grund?

cheers
hELMUT
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